Es sind zwar erst zwei Spieltage rum in der 3. Kreisklasse 3, doch trotzdem muss im Zusammenhang mit den Altherren des TSV Schulenburg schon von einer kleinen Krise gesprochen werden. Erst 2:4 zu Hause gegen Stern Misburg verloren, dann mit 3:6 bei Niedersachsen Döhren II, dazu die deutliche Niederlage im Kreispokal gegen den Fuhrberg (2:7) - das liest sich nicht gut. Die Ergebnisse allein sind aber nicht das Problem, sondern vielmehr deren Zustandekommen.
Die Pleite gegen Misburg war aufgrund zahlreicher vergebener Hochkaräter vor allem in der Anfangsphase noch als extrem unglücklich einzuordnen, doch im ersten Auswärtsspiel der Saison lief jetzt erschreckend wenig zusammen. Der Sieg der auf deutlich beweglicheren Städter war rundum verdient. Sie mussten aber weder fußballerisch glänzen noch wahnsinnig viele Kilometer fressen - die Basics genügten, was es aus Schulenburger Sicht alles nur noch schlimmer macht.
Der TSV ließ es summa summarum an den essentiellen Grundtugenden vermissen: Laufbereitschaft und Kampf, aber auch Mannschaftsgeist und Kommunikation. Zudem wurde immer wieder der komplizierte dem einfachen Pass vorgezogen, was mit zahlreichen Ballverlusten verbunden war. Die Gastgeber nutzten diesen recht blutleeren Auftritt für sich und fuhren nach einer Klatsche in Bemerode (0:11) ihre ersten Punkte ein.
Lediglich freundlich begleitet hatten sie beim Führungstreffer wenig Mühe (14.), es war ihre zweite große Chance. Trotz allem Gemäkel: Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Döhrens Torwart nicht zweimal stark gegen Spielertrainer Norman Schiering pariert hätte (18., 23.). Zwischendurch und nur Sekunden nach der zweiten Schulenburger Gelegenheit schlugen stattdessen die C-Platzherren zu (21., 23.) - der Drops war gelutscht, allerspätestens nach dem 0:4 kurz vor der Pause (38.).
Und selbst wer jetzt noch Hoffnung hatte, der wurde 40 Sekunden nach dem Seitenwechsel eines Besseren belehrt: 0:5, Feierabend (41.). Lars Müller wäre nach einer Ecke beinahe das seltene Kunststück eines Kopfballtores gelungen (56.), doch es schien so, als würde den Gästen heute selbst der Ehrentreffer vergönnt bleiben. Stattdessen machte Döhren das halbe Dutzend voll (63.).
Trotz allem endet dieser Bericht, etwas überraschend sicherlich, positiv. Die Mannschaft ließ zwar viel vermissen, sich aber nicht hängen. Nach Foul an Tobias Neu verkürzte Florian Klose per Strafstoß erst auf 1:6 (75.), im nächsten Angriff nach Ballklau auf 2:6 (ebenfalls 75.), und kurz darauf fiel per Eigentor sogar noch das 3:6 (78.). Mehr Aufholjagd war in der Döhrener Dunkelheit dann aber nicht drin.
Aber das macht doch ein bisschen Mut, genau wie die derzeit konstant starke Trainingsbeteiligung. Darauf gilt es aufzubauen, um dann als Mannschaft, aber auch jeder für sich an den genannten Stellschrauben zu drehen und bald wieder Erfolgserlebnisse einzufahren. Ausreichend Quantität und Qualität sind vorhanden!