Ungewollt und unverschuldet sind die Herren des TSV Schulenburg mit einiger Verspätung in die heiße Phase der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte in der 4. Kreisklasse 3 gestartet. Dafür haben sie das dann gleich mit einem Doppelpack, mit zwei Testspielen auf eigenem Platz innerhalb von drei Tagen, getan. Zeitlich etwas gepresst in der Woche vor dem Auftakt in Alferde, aber es ging kaum anders.
Denn während die Mannschaft von Marcel Schauer durchaus fleißig in der kleinen Schulenburger Turnhalle und auf Hildesheimer Kunstrasen schwitzen konnte, mussten die geplanten Tests gegen Germania Grasdorf II und die SG Rössing/Barnten witterungsbedingt abgesagt werden. Erst der kurzfristig vereinbarte Kick gegen den Koldinger SV II konnte über die Bühne gehen. Kaum überraschend war bei beiden Teams spürbar Sand im Getriebe. Der TSV hatte beim Anpfiff mickrige drei Einheiten auf Rasen in den Beinen, Wunderdinge waren da nicht zu erwarten. Zu einem verdienten Sieg reichte es dennoch: 3:1 hieß es nach 90 Minuten.
Mit ihrer dritten aussichtsreichen Gelegenheit gingen die Gäste in Führung, John-Pierre Friedrichs war der Torschütze in der 24. Minuten. Beinahe hätte es eine schnelle Antwort der Platzherren gegeben, doch der Schuss von Niklas Paland klatschte nur an den Pfosten (26.). Aufgeschoben war aber auch in diesem Fall nicht aufgehoben: Paland verwandelte einen am eingewechselten Marcel Hirt verursachten Foulelfmeter souverän zum 1:1 (59.).
Nicht viel später bereitete der ebenfalls gerade erst ins Spiel gebracht Leon Pervelz den Führungstreffer vor: Nach einer Hereingabe vom linken Flügel bugsierte ein Koldinger den Ball über die eigene Torlinie (69.). Koldingens Spielertrainer Max Brüggemann hätte kurz darauf aus dem Nichts ausgleichen können, doch sein Schuss strich knapp am Schulenburger Kasten vorbei (73.). Den Schlusspunkt in dieser Partie setzte mit Lukas Lebjedzinski ein weiterer Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der ebenfalls eingewechselt worden war. Nach einer gelungene Freistoßvariante musste er das Spielgerät aus Nahdistanz nur noch über die Linie drücken.
Viel wichtiger als das Ergebnis war allerdings die Spielpraxis, die die Spieler erstmals in diesem Winter gesammelt hatten. Das galt erst recht für die Partie zwei Tage später gegen den TV Deutsche Eiche Hotteln. Der ist wie die Koldinger Reserve in der 2. Kreisklasse beheimatet, allerdings ungleich ambitionierter unterwegs; statt Abstiegskampf dürfen die Grün-Weißen nach oben schielen. Entsprechend anders verliefen die 90 Minuten, wesentlich intensiver in jedem Fall. Trotz 3:5 (2:2)-Niederlage war das aus Schulenburger Sicht ein wichtiger Schritt nach vorn.
Nach dem frühen Führungstreffer durch Paland sorgten die Gäste mit langen Bällen immer wieder für Unruhe in der doch sehr neu formierten Hintermannschaft des TSV. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem sich die Hottelner auf das verhältnismäßig großen Geläuf eingestellt hatten, überzeugten sie mit einer etwas reiferen Spielanlage, wie sie bei einem Zwei-Klassen-Unterschied auch angemessen ist. Dennoch gingen erneut die Platzherren in Führung: Matthias Stogniew war nach einer eigentlich schon geklärten Ecke erfolgreich, als er den Ball humorlos ins lange Eck nagelte. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte es leider noch den Ausgleich.
Im zweiten Durchgang gingen dann erstmals die Gäste in Führung. Vieles sprach dafür, dass sie nun endgültig das Heft in die Hand nehmen würden und noch mehr im Tank hätten, doch etwas überraschend konnten die Gastgeber bald zurückschlagen: Nach einem Foul im Strafraum an Stogniew war Paland wie schon im Test gegen Koldingen vom Punkt erfolgreich - 3:3. Stogniew hätte beinahe das 4:3 folgen lassen, doch sein Schuss klatschte nur gegen den Querbalken. Stattdessen kam Hotteln in der Schlussphase noch zu zwei Treffern, die aus Schulenburger Sicht zwar ein wenig den letzten Eindruck trübten, aber nicht wirklich das Gesamtbild.
Genug getestet. Nach Lage der Dinge und mit Blick aufs Wetter spricht nichts dagegen, dass es am Sonntag nach einer schier endlosen Zeit endlich wieder um Punkte geht. Beim SC Alferde ist die Mannschaft zweifellos der Favorit, gleichwohl auch die Aufgabe beim Schlusslicht nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Anstoß auf der Alm ist um 14 Uhr.