Einmal tief durchatmen

Bittere Heimniederlage im Topspiel
Artikel vom 11. September 2023
Ganz bittere Niederlage für die Herren! Dass man nicht ohne Niederlage durch die Saison spazieren würde, ist nicht wirklich eine Überraschung. Und erst recht kann man mal gegen eine andere stark eingeschätzte Mannschaft wie die SV Arnum III verlieren. Aber die Art und Weise macht dieses 3:4 (1:2) echt schwer verdaulich. Auch oder gerade weil es eben alles andere als schwere Kost war, die die Blau-Weißen dem Publikum in knapp 100 Minuten angeboten hatten. Es war bei schweißtreibender Witterung vielmehr die beste Saisonleistung, die allerdings dooferweise nicht mal mit einem Pünktchen belohnt wurde.
Kurze Zusammenfassung der ersten Halbzeit: ausgeglichene Geschichte. Zunächst dominierte der heimische TSV, was auch mit dem Führungstreffer durch Matthias Stogniew (11.) belohnt wurde. In der Folge wurden die Gäste stärker, was sich auch in Form von Chancen ausdrückte. Eine erste riesige entschärfte Sascha Möhring noch sensationell, später war er aus stark abseitsverdächtiger Position jedoch geschlagen (29.). Und quasi mit dem Pausenpfiff dann sogar noch einmal (45.).
Stogniew hat eine schnelle Antwort für den TSV parat
1:2. Konnte man halbwegs so unterschreiben, aber letztlich war noch nichts passiert. Die Chancen waren da und würden sich auch weiter bieten. Und siehe da: Kurz nach Wiederanpfiff stellte Stogniew alles wieder auf null (49.). Doof nur, dass man den Gästen wenige Zeigerumdrehungen später einen Strafstoß auf dem Silbertablett servierte, wozu die nicht nein sagten. Muss man nicht pfeifen, muss man aber auch eher nicht mit einer Grätsche hingehen. Wie auch immer, Kollege Seleman Nuri erzielte den dritten seiner vier Treffer an diesem Tag (53.). Wenig später stand er wieder nicht abseits (oder doch?) des Geschehens und überlupfte Möhring aus der Distanz zur vermeintlichen Vorentscheidung (65.).
Vorher und hinterher gab es einen einzigen Sturmlauf der Platzherren zu beobachten. Beeindruckend, wie die Gäste überhaupt kein Land mehr sahen und die Gastgeber völlig ungewohnt jeden zweiten Ball gewannen. Es gab allerdings ein Problem: Mit Torhüter Dennis Czaja hatten die Arnumer einen zweiten Akteur in ihren Reihen, der offenbar einen Sahnetag erwischt hatte. Chance um Chance entschärfte er, und wenn er doch mal geschlagen war, war da noch ein Pfosten. Oder zwei Schulenburger konnten sich nicht einigen, wer den Ball nun ins verwaiste Tor schießt. Insgesamt machte es da aber wirklich Spaß zuzuschauen, das war ein ganz anderer Schnack als zuletzt in Lemmie oder auch davor in Degersen oder gegen Alferde!
Paland belohnt die Offensivbemühungen, doch dann ertönt ein Pfiff
Aber: Allen Offensivbemühungen zum Trotz gab es nur noch einen Treffer zu bejubeln. Den von Marcel Hirt in der 88. Minute. Auch das übrigens ein Strafstoß, den man wahrlich nicht geben muss. Achso, ein weiteres Tor wurde in der Nachspielzeit auch noch bejubelt, das aber nur ganz kurz. Denn Niklas Paland war nach einem Freistoß zur Stelle, allerdings soll es im Vorfeld ein Stürmerfoul eines Mitspielers gegeben haben. Nun ja, hüllen wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens darüber, lässt sich ja eh nicht mehr ändern.
Also, einmal ganz tief durchatmen. Und zwei Nächte drüber schlafen. Dann das Krönchen richten und den Fokus auf die nächste Aufgabe lenken. Die erfolgt am Sonntag zu ungewohnt früher Anstoßzeit (11 Uhr), erneut zu Hause, gegen den SV Mittelrode. Das ist dann zwar kein absolutes Topspiel mehr, aber immerhin ein Verfolgerduell, schließlich kommt der Tabellenfünfte vorbei. Und die Punkte kampflos abliefern, wird der ganz sicher nicht.