Zu null? Null Chance!

Ü32 mit 3:1 Arbeitssieg gegen Burgdorf II
Artikel vom 8. Oktober 2021
Tja, wer hätte das gedacht, aber - aus der Retroperspektive betrachtet - war es am 6. Spieltag der 2. Kreiselklasse 2 zwischen dem TSV Schulenburg und der Zweitvertretung der TSV Burgdorf nicht das Wichtigste, dass der Grill brennt, sondern ... das Flutlicht. Kurz vorm gewohnt intensiven Aufwärmen beider Mannschaften sah es, nunja, ein wenig duster aus, aber Zeremonienmeister Mike (in Anlehnung an seine Spielweise) Gepard sorgte rechtzeitig für die nötige Erleuchtung. Welche Knöpfe er wie auch immer wann drückte: Schankedön!
Als die Pille dann endlich rollte, nahm die Partie den allseits erwarteten Verlauf. Heißt: Arg dominante Gastgeber taten sich gegen die Betonmischer aus Burgdorf schwer. Mehr oder weniger von der 1. bis 80. Minute - und in der einminütigen Nachspielzeit, auf die Hiddestorfs Schiri-Legende Silvio Franke echt noch Lust hatte, auch noch. Dabei hätte es für eine gut besetzte Schulenburger Riege (ohne Coach Schiering) echt ein entspannterer Abend werden können, wenn man seine Dinger mal genutzt hätte. Erstes und bestes Beispiel in Minute 6: Foul an Gutekunst, Achtmeter - doch Abwehrchef Möhle lässt sich diesen Leckerbissen entgehen. Große Augen. Immerhin Wodniczak beruhigte Fans und hochkarätig (mit zwei Invaliden) besetzte Bank mit dem 1:0 (15.). Da hatte er sich zuvor fein durchgetankt und überlegt ins lange Eck geschoben. Feine Klinge statt rohe Gewalt, so geht's doch auch mal!
Nur doof, dass es dabei bis zur Pause blieb - bester Gelegenheiten zum Trotz. Und zugegeben: Der Lattenkracher von Innendecker oder Mannverteidiger Kinastowski wäre einen Treffer wert gewesen (28.). Vielleicht war es sogar ein Tor, nur hat der Kölner Keller ja auch Länderspielpause. Also, einschwören auf Durchgang zwei, man führt, alles im Lot, nachlegen, drei Punkte einfahren - alles gut.
Es folgte: ein starker Auftakt. Beste Chancen. Aber natürlich: kein Tor. Wechsel zwischen den Pfosten - und direkt musste Stehr gegen zuvor harmlose Burgdorfer so ziemlich aus dem Nichts seine ganze Klasse zeigen. Selig, wer einen Wodniczak in seinen Reihen weiß: In der 58. Minute war es nämlich der Mann mit der 10 auf dem Rücken, der nach öffnendem Pass von Mroz und mustergültiger Vorlage von Mehl für das vorentscheidende 2:0 sorgte. "Wir verteidigen weiter", lautete die Antwort der Gäste. Und das taten sie auch durchaus gefällig. Einerseits. Andererseits hätten man mit etwas mehr Bewegung den Burgdorfer Beton vielleicht auch zum Bröseln bringen können. Das alte Leid mit dieser Lauferei... Es gab mal einen Trainer in der 1. Herren des TSV, der brachte es auf den Punkt: "Ich kann doch auch nichts dafür, aber Fußball ist ein Laufsport." Oder so ähnlich. Damals.
Die Schlussphase: Nach eklatantem Ballverlust durfte Wodniczak sogar noch seinen Dreierpack schnüren (68.), kurz darauf traf er nur den Querbalken. Angesichts der zuvor versiebten Dinger muss man wohl sagen: Das wäre aber auch des Guten zu viel gewesen! Tja, und leider fing man sich dann auch noch einen Konter - im eigenen Stadion, bei einer 3:0-Führung. Ausrufezeichen! Jeder Bundesliga-Trainer würde ausrasten, aber this is Kreisklasse. Also, Endstand 3:1 in einer (wie eigentlich immer) fairen Partie, drei Punkte im Sack. Jetzt kommen die Kracher...