Wahnsinnig ärgerlich

Wohl selten war eine Niederlage so ärgerlich wie dieses 1:2 beim TSV Saxonia. Dabei war es zum Saisonauftakt für die Ü32 des TSV Schulenburg so viel besser gelaufen, als im Vorfeld zu befürchten war. Aufgrund absehbarer riesiger Personalsorgen (Einschulung, Taufe, Hochzeit) stand nur ein zum Teil auch noch angeschlagener Haufen zur Verfügung, mit dem zweiten Torhüter als einziger Wechseloption. Eine Spielverlegung wurde leider nicht genehmigt, obwohl Saxonia einverstanden war - danke an den TSV für die Bereitschaft! Da wurde leider von der dritten Partei stramm ein Paragraf geritten. Kleiner Reminder: Es geht um ein Spiel von mittelalten Männern in der 2. Kreisklasse, aus der man weder auf- und absteigen kann...

Zum Sportlichen: Schulenburg begann natürlich sehr vorsichtig, beschränkte sich auf Nadelstiche, von denen es in der ersten Hälfte aber nicht wirklich viele gab. Saxonia war spielbestimmend, aber auch nicht sonderlich kreativ. Abgesehen von einem abgefälschten Distanzschuss, der auf nassem Rasen unten links einschlug, passierte kaum etwas. Also ging's mit einem 0:1 in die Kabine.

Im zweiten Abschnitt agierten die Gäste mutiger, sie hatten sich offenkundig eingegroovt. Während Kinastowski und Bock aus aussichtsreichen Positionen jeweils links verzogen, offenbarte Torhüter Stehr unerwartete Knipserqualitäten. In seinem ersten Einsatz als Feldspieler stand der Edeljoker nach eine Bock-Ecke und einer vom Torwart abgewehrten Kühne-Direktabnahme dort, wo ein Stürmer stehen muss, und erzielte mit ein wenig Hilfe des Gegners den zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht unverdienten Ausgleich. Wahnsinn in Ricklingen!

Die Zeit lief runter, nur noch 5, 4, 3, 2 Minuten ... und dann gelang den Platzherren tatsächlich noch der Siegtreffer. Wieder ein Schuss aus der Distanz, der unten links einschlug. Glücklich getroffen, Chancen hatten sie zuvor eigentlich nicht mehr herausspielen können. Schulenburg warf noch einmal alles in die Waagschale, bekam noch zwei Ecken zugesprochen, die jedoch zu nichts mehr führten. So, so, so dermaßen ärgerlich dieser Spielverlauf. Dennoch: Es war eine tapfere Leistung dieser Rumpftruppe, mit einer tollen, aufbauenden Kommunikation, mit großem Einsatz aller, der nur leider unbelohnt blieb.